Die St.-Johannis-Kirche zu Kühlungsborn (früher Brunshaupten) blickt auf eine über 800-jährige Geschichte zurück. Die Nonnen von Parchow, einem ehemaligen Kloster bei Kröpelin, veranlassten den Bau einer schlichten Feldsteinkirche. Sie bestand nur aus einem rechteckigen Kirchenschiff, das anfangs mit einer flachen Holzdecke versehen war. Die schmalen Schlitzfenster zeigen den Übergangsstil von der Romanik zur Gotik. Um 1400 ist die Kirche um den gotischen Chorraum und das Gewölbe erweitert worden.
Der hölzerne Turm (in der jetzigen Gestalt von 1680) stand schon vor 1500. Davon zeugt ein kleines Bronzeglöckchen aus dem Jahre 1495, das außer der Jahreszahl eine lateinische Inschrift trägt:
O rex gloriae, Christe, veni cum pace (O König der Herrlichkeit, Christus, komm mit Frieden).
Von der mittelalterlichen Ausstattung sind erhalten die Triumphkreuzgruppe und die Madonnenfigur sowie Fenster im Feldsteinmauerwerk von 1220. Beide stammen aus der Zeit um 1400. Der mittelalterliche Altar ging verloren.
1707 erhielt die Kirche einen Barockaltar, von dem fünf Figuren im Chorraum – David, Petrus, Paulus, Mose und Johannes der Täufer – übrig geblieben sind. Diese Figuren hat ebenso wie den Taufengel der Lübecker Meister Bernhard Lübbers geschnitzt.
Die Kanzel aus dem Jahre 1698 stammt von dem Rostocker Meister Adam Hartig. Sie zeigt Christus als „salvator mundi“ (Heiland der Welt), die vier Evangelisten und den Jünger Johannes.
Bemerkenswert sind auch die 42 barocken Glasmalereien in den Chorfenstern. Einheimische Familien haben sich um 1660 auf diese Weise verewigt.
Im Jahre 1963 baute die Firma EULE (Bautzen) für die Kirche eine neue Orgel. Unsere Kirchenkonzerte erfreuen jährlich viele Besucher.
Die Kirche ist außer zu den Veranstaltungen täglich von 8 bis 18 Uhr geöffnet (im Winter 9 bis 16 Uhr).
Diese altehrwürdige Kirche ist ein sichtbares Glaubenszeugnis aus den christlichen Anfängen des Ortes bis heute. Sie lädt ein zum Gebet, zum Hören auf Gottes Wort, das hier in Wort, Bild und Musik weitergesagt wird.